Das Waldschaf ist ein kleines bis mittelgroßes vorwiegend weißes Schaf. Es kommen aber auch schwarze, braune oder gescheckte Tiere vor. An den unbewollten Stellen, besonders am Kopf, treten bei weißen Tieren oft dunkle Pigmentflecken auf. Der Kopf mit bewollter Stirn ist meist gerade und bei den Widdern fallweise leicht geramst. Die Tiere tragen kleine Ohren, die beinahe waagerecht abstehen. Beide Geschlechter können sowohl behornt als auch unbehornt sein, sind feingliedrig und haben einen langen bewollten Schwanz.

Die Mischwolle der Waldschafe ist eine der rassespezifischen Merkmale. Sie hat sich durch die jahrhundertelange Anpassung der Rasse an die rauen Lagen der Mittelgebirgsregionen entwickelt. Die Wolle besteht aus dem eher groben Kurzhaar, dem Lang- oder Grannenhaar und den sehr feinen Wollfasern die den Hauptanteil bilden. Besonders für die Tweed Stoff Herstellung ist die Wolle der Waldschafe sehr beliebt.

Das Fleisch der Waldschaflämmer zeichnet sich auch bei Tieren mit einem Alter bis zu einem Jahr durch einen besonders feinen Geschmack aus; der unerwünschte Beigeschmack (schöffeln, böckeln) fehlt.

Die Waldschafe eignen sich hervorragend für die Grünlandpflege, die extensive und die biologische Kleinlandwirtschaft in den benachteiligten Gebieten der Mittelgebirgsregionen.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reicht vom Waldviertel über das Mühlviertel, den Böhmerwald bis zum bayerischen Wald. Der Name „Waldschaf“ wurde in den 1980er Jahren von bayerischen Züchtern gewählt, um den Bezug zum Bayerischen Wald, dem Böhmerwald und dem Waldviertel zu verdeutlichen.